Duale Ausbildung wieder als spannende Alternative zum Studium etablieren
Die Anzahl der Einsteiger in eine Duale Berufsausbildung geht seit vielen Jahren zurück. Gleichzeitig bleiben die Studienanfängerzahlen trotz der demografischen Entwicklung nahezu konstant. Dies bedeutet, dass ein immer größerer Anteil junger Menschen sich für ein Studium entscheidet, so dass mittlerweile mehr junge Menschen in ein Studium als in die Duale Berufsausbildung starten. Dieser Trend ist auch eine Folge dessen, dass der Gesellschaft von Organisationen wie der OECD, aber auch von politischer Seite über viele Jahrzehnte gesagt wurde, dass es in Deutschland viel zu wenige Akademikerinnen und Akademiker gibt. Dies verkennt die hohe Qualität der Dualen Ausbildung in Deutschland, die teilweise Bachelor-Niveau erreicht, und hat dazu beigetragen, dass die Duale Berufsausbildung von vielen Schüler/-innen und deren Eltern nur als eine Ausbildung zweiter Klasse wahrgenommen wird.
Mittlerweile gibt es viele Stimmen auch aus der Politik, die beide beruflichen Wege als gleichwertig ansehen. Hier setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Engpässe an qualifizierten Fachkräften in Handwerk und Industrie mittlerweile ein erfolgskritischer Faktor sind und das Wachstum wie auch die Energiewende behindern.
Lehrkräfte und Schule als Schlüssel für Berufsorientierung
Deshalb ist hier dringend gegenzusteuern. Politik muss weiterhin aktiv für Duale Ausbildung werben und Schulen müssen hier einen Schwerpunkt bei der Berufsorientierung legen.
Der leichtere Weg führt junge Menschen aus der Sekundarstufe 1 in die weiterführenden Schulen und am Ende zum Abitur und auf den Pfad ins Studium. – Dafür müssen sie nicht mal eine Bewerbung schreiben! Dies ist auch der Weg, den die Lehrkräfte sehr gut aus dem eigenen Werdegang kennen. Damit sie aber auch beratungsfähig für Duale Ausbildung werden, ist es erforderlich, das Thema Berufsorientierung im Lehramtsstudium fest zu verankern und ein Praktikum in einem Wirtschaftsbetrieb verpflichtend zu etablieren. Dies erscheint notwendig, damit alle Lehrkräfte ihre Schüler/-innen beim Übergang ins Berufsleben fundiert und differenziert beraten können - sei es für eine Duale Ausbildung oder ein Studium.
Bei weiter steigenden Abiturientenzahlen entscheidet sich auch diese Gruppe vermehrt für eine Duale Berufsausbildung. Deshalb ist auch an Gymnasien und anderen Schulformen, die zum Abitur führen, eine qualifizierte Berufsorientierung zu implementieren, die neben dem Studium auch die klassische Duale Ausbildung in den Fokus nimmt
Studienabbrecher erreichen und ergebnisoffen beraten
Zahlreiche Studienanfänger/-innen brechen das Studium nach wenigen Semestern ab und suchen Neuorientierung. Je nach Studiengang sind dies bis zu 50 %. Diese Zielgruppe zu erreichen und konkret über die alternativen Möglichkeiten von Studium und Ausbildung zu informieren, ist eine Chance, die besser genutzt werden muss, damit die individuellen beruflichen Entscheidungen fundiert getroffen werden können.
Unternehmen in der Pflicht
Aber auch Unternehmen müssen ihren Beitrag leisten. Vieles ist dabei während der Corona-Pandemie auf der Strecke geblieben. Unternehmen haben Praktika, Schnuppertage und viele andere Aktivitäten ausgesetzt. Dadurch sind mehrere Jahrgänge in der Berufsorientierung durchs Netz gerutscht und Online-Veranstaltungen konnten dies nicht annähernd ausgleichen.
Unternehmen müssen hier wieder sehr schnell aktiv werden, ihre Angebote aufleben lassen und ausbauen. – Sei es durch Praktika, Schnuppertage, Schulbesuche, Beteiligung an Messen, Schulprojekten und vieles mehr. Gerade für technische Berufe ist das eigene Anfassen und Erfahren besonders unverzichtbar, um Interesse für diese Berufe zu wecken.
Entscheidend ist bei allen Aktivitäten Auszubildende zu integrieren, die den etwa gleichaltrigen Schüler/-innen auf Augenhöhe sehr authentisch begegnen und die Vorzüge der Ausbildung näherbringen können. Dies ist erfolgversprechender als viele Hochglanzbroschüren. – Aber wichtig ist auch, dass die jungen Menschen später in der Ausbildung das wiederfinden, was ihnen vorher versprochen wurde. Nur so wird das Marketing glaubwürdig und nachhaltig.
Was auf der Tüte drauf steht muss auch drin sein
Im Unternehmen ist die Qualität der Ausbildung ein wichtiger Faktor. Junge Menschen erwarten eine fundierte und zukunftsorientierte Ausbildung, die für sie ein Sprungbrett in ein erfolgreiches Berufsleben ist. Inhaltlich bietet BENTELER dazu zahlreiche Zusatzqualifikationen von Robotertechnik über Digitalisierung und Industrie 4.0 bis hin zum Erwerb eines Cambridge Certificate in Englisch. Abgerundet wird das Programm durch die Möglichkeit zu einem 3-monatigen Auslandsaufenthalt in den USA.
Für Vermittlung neuer Industrie-4.0-Inhalte hat BENTELER mit Ausbildern und Auszubildenden eine eigene Industrie-4.0-Lernfabrik entwickelt, in der die Azubis den Umgang mit Smart Glasses, 3D-Druckern, RFID´s oder die Qualitätskontrolle mit Kamerasystemen lernen. Die zugehörigen Schulungskurse wurden mit wissenschaftlicher Begleitung für unterschiedliche Ausbildungsberufe kreiert. So sind die Kurse auch methodisch-didaktisch neugestaltet und nutzen neue Lernwege mit Kahoot und Mentimeter, Selbstlernanleitungen, Kurzreferaten und Präsentationen oder einem Krimispiel zur Datensicherheit.
Beste Perspektiven mit Ausbildung
Neben den fachlichen Inhalten gilt es mit den Auszubildenden auf Augenhöhe zu arbeiten, ihnen Vertrauen entgegenzubringen und Verantwortung zu übertragen. Dazu setzt BENTELER auf das Arbeiten in Projekten, in denen Azubis gemeinsam und eigenverantwortlich einen Air-Hockey-Tisch oder einen Flipper für den Pausenraum bauen oder auch Projekte aus dem betrieblichen Umfeld umsetzen. Dies fördert die fachliche, aber auch die persönliche und soziale Kompetenz und macht die Auszubildenden fit für das Berufsleben.
So machen bei BENTELER dann auch die Hälfte der Absolventinnen und Absolventen Karriere in Fach- und Führungspositionen bis ins obere Management.