Deutschland ist eines der weltweit führenden Industrieländer, „made in Germany“ eines der berühmtesten Gütesiegel der Erde, kaum ein anderes Land so exportstark wie die Bundesrepublik. Zu verdanken ist dies vor allem der Wirtschafts- und Innovationskraft seiner Industrie-Unternehmen.
Die chemische Industrie ist als Teil dieser Gemeinschaft seit jeher eine der Schlüsselindustrien der deutschen Wirtschaft und einer ihrer stärksten Innovationstreiber. Ihre Unternehmen erzielten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 189 Milliarden Euro, investierten hierzulande rund 7,3 Milliarden Euro und gaben rund 446.000 Deutschen Arbeit. Unzählige ihrer Produkte stehen am Anfang der Wertschöpfungsketten anderer Wirtschaftszweige. Ob in der Pharmaindustrie, der Landwirtschaft, im Automobil- und Reifenbau, ob beim Bau von Windrädern oder der Reinigung von Trinkwasser – ohne Innovationen aus der Chemieindustrie wäre Wertschöpfung hier unvorstellbar.
Nordrhein-Westfalen ist dabei mit einem Umsatzanteil von rund 30 Prozent die wichtigste Säule der chemischen Industrie in Deutschland. Fast 30 Prozent der deutschen Chemie-Unternehmen, darunter zahlreiche der umsatzstärksten Unternehmen, haben hier ihre Heimat. Auch das Herz von LANXESS schlägt in Nordrhein-Westfalen. Rund 5.000 unserer weltweit 19.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen wir hier.
Die Stärke der chemischen Industrie in Deutschland und vor allem in Nordrhein-Westfalen darf aber nicht als selbstverständlich hingenommen werden. Die Welt verändert sich rasant, der globale Wettbewerb wird härter. Will sich Deutschland die Stärke und weltweit führende Position seiner Chemieunternehmen erhalten, ihre Arbeitsplätze sichern und seinen Bürgern auch für die Zukunft ein Leben in Wohlstand ermöglichen, bedarf es einer Politik, die Wirtschaft und Industrie fördert, statt sie zu behindern. Dies gilt ganz besonders für ein Industrieland wie Nordrhein-Westfalen.
Dazu gehören Investitionen in Bildung und Infrastruktur genauso wie Energiekosten, die den globalen Wettbewerb nicht weiter verzerren. Dazu gehört aber auch ein sinnvoller Rechtsrahmen, der Innovationen und Investitionen fördert. Genehmigungsverfahren beispielsweise müssen effizienter gestaltet werden. Verfahren, die sich aufgrund bürokratischer Hürden in die Länge ziehen, behindern das Investitions- und Innovationsklima. Die Veröffentlichung von Genehmigungsanträgen inklusive höchst detaillierter Anlagenplänen im Internet – wie seit kurzem in Nordrhein-Westfalen vom grünen Umweltminister gefordert – wiederum öffnet der Industriespionage Tür und Tor, schafft unkalkulierbare Sicherheitsrisiken und schwächt so den hiesigen Standort.
Aber auch die Menschen in Nordrhein-Westfalen sind gefordert. Sie müssen bereit sein, industrielles Wachstum und damit verbundene Maßnahmen und Entscheidungen weniger als Bedrohung denn als Chance zu verstehen. Künftiger Wohlstand erfordert Mut zum Fortschritt. Es ist gemeinsame Aufgabe von Unternehmen, Verbänden, Tarifpartnern und nicht zuletzt auch der Politik, für diesen Mut zum Fortschritt zu werben und ihn vorzuleben.
LANXESS leistet seinen Beitrag zu einer erfolgreichen Zukunft des Wirtschafts- und Industriestandorts Nordrhein-Westfalen bereits heute. In den kommenden drei Jahren wird unser Geschäftsbereich Advanced Industrial Intermediates rund 100 Millionen Euro in die Erweiterung seiner Produktionsanlagen für chemische Zwischenprodukte investieren. Rund 80 Millionen Euro davon fließen in unsere nordrhein-westfälischen Standorte Leverkusen und Krefeld-Uerdingen.
Darüber hinaus investieren wir mit unserer Bildungsinitiative schon seit vielen Jahren in kommende Generationen, wecken in Schülern die Begeisterung für die komplexe Welt der Chemie mit all ihren Errungenschaften. Mit unserem Engagement wollen wir junge Menschen motivieren, neugierig zu sein, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen. Und diese Geisteshaltung gilt es, in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu stärken. Zum Wohle aller.