Unsere Volkswirtschaft stagniert, das Bruttosozialprodukt steigt nicht mehr. Ursachen sind eine schlechte Auftragslage, hohe Energiekosten und ein Mangel an Fachkräften. Die aktuelle Weltlage mit drei großen Krisen auf verschiedenen Kontinenten, in Osteuropa, im Nahen Osten und Taiwan trägt mit zu einer wenig optimistischen Einschätzung der Geschäftsentwicklung in den Unternehmen bei. Das Risiko für mittel- und langfristige Investitionen ist deutlich gestiegen.
Weitere Subventionen und Förderprogramme werden an der wirtschaftlichen Einschätzung wenig ändern, der bürokratische Aufwand für entsprechende Anträge ist nur mit hohem Personalaufwand zu bewältigen und von kleineren Unternehmen kaum noch zu leisten.
Sonderabschreibungsprogramme können Unternehmen entlasten
In dieser Situation können die Unternehmen durch Sonderabschreibungsprogramme schnell und wirksam entlastet werden. Die Abwicklung erfolgt über die örtlichen Finanzbehörden, eine Antragstellung ist bei klarer Ausrichtung und Regelung der Sonderabschreibung nicht zwingend erforderlich.
Durch ein Sonderabschreibungsprogramm steigt die Bereitschaft zu Investitionen in schwieriger Geschäftslage, die Auftragssituation verbessert sich und eine prosperierende wirtschaftliche Entwicklung kommt wieder in Gang.
Unsere energetischen Transformationsprozesse werden dominiert von Förderprogrammen, Subventionen und Verboten. Ein wettbewerbsorientiertes Anreizsystem mit Sonderabschreibungsangeboten mit weniger Bürokratie, Gestaltungsmöglichkeiten und einem positiven Leitbild zur weltweiten Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit unserer Industrie könnten unsere Zukunftsvision befreien vom Stigma der Unvereinbarkeit und hohen Kosten und wandeln zu einer Chance zur Erneuerung und Ressourcenschonung. So entsteht ein deutlich positiverer Ausblick auf unsere gesellschaftliche und industrielle Zukunft.
Wir brauchen Arbeitskräfte aus dem Ausland
Mit der Digitalisierung aller Prozesse ist keine bürokratische Entlastung für die Unternehmen einhergegangen. Ganz im Gegenteil, die Bürokratie hat sich in starkem Maße weiter ausgebreitet und ist zu einer echten Belastung für alle geworden. Statt mittels Digitalisierung die Prozesse zu vereinfachen, werden immer mehr Daten angefordert, die keine wesentlichen Erkenntnisse oder Vorteile für die Unternehmen erzeugen, jedoch mit erheblichem Personalaufwand verbunden sind. Der Fachkräftebedarf ist höher als das Personalangebot, sodass zunächst die primären Aufgaben in den Unternehmen abzudecken sind und die Datenermittlung und Weitergabe hinter den unternehmensevidenten Aufgaben zurückstehen bzw. ausgesetzt werden müssen.
Den Fachkräftemangel können wir nicht allein durch Bürokratieabbau kompensieren. Unsere alternde Gesellschaft benötigt Arbeitskräfte aus dem Ausland. Europa und insbesondere Deutschland sind für Flüchtlinge ein bevorzugter Zielort. Diese Menschen müssen frühzeitig in Arbeit gebracht und parallel dazu aus- und weitergebildet werden. Eine erfolgreiche Integration von Menschen anderer Herkunft setzt Kenntnisse in deutscher Sprache und Kultur, am besten durch und im Umgang mit deutschen Mitbürgern, voraus. Dies lässt sich am einfachsten bei gemeinsamer Arbeit in die Tat umsetzten. Ein oft mehrjähriges Verbot der Arbeitsaufnahme wegen fortlaufender rechtlicher Prüfungen des Flüchtlingsstatus bei gleichzeitiger Alimentierung kann nicht zu einer erfolgreichen Integration führen. Für die Aufnahme einer Arbeit ist es weniger bedeutsam, welcher Flüchtlingsstatus gegeben ist als vielmehr die Frage, inwieweit der Flüchtling Arbeitsprozesse ausführen kann und welchen Beitrag er zu unserer Gesellschaft leistet. Unsere umstrittene Flüchtlingspolitik würde so zu einer Beschäftigungspolitik und somit zu einer echten Integrationspolitik.