Die schnelle und entschlossene Digitalisierung der Verwaltung bietet viele Vorteile für alle Beteiligten und ist daher dringend notwendig. Viel zu oft bleiben die Potentiale für schnellere Prozesse und Verfahren, für Entbürokratisierung, für Serviceorientierung und zur Linderung des Fachkräftemangels ungenutzt. Damit erste gute Beispiele, wie das Wirtschaft.Service.Portal (WSP) in NRW, schneller in der Breite umgesetzt werden, braucht es:
- Klare Strategie für umfassende Digitalisierung: Für die Umsetzung der digitalen Verwaltung braucht es eine klare Strategie mit ehrgeizigen Zielen, konkreten Umsetzungsschritten und Transparenz über den Fortschritt.
- Echte Aufgabenkritik und Neuaufstellung von Prozessen: Digitalisierung bedeutet nicht, bestehende analoge Prozesse 1:1 zu digitalisieren. Stattdessen muss am Anfang die Neuorganisation der Prozesse basierend auf einer echten Aufgabenkritik der bisherigen Verfahren der Verwaltungsdienstleistungen stehen.
- Standards, skalierbare Lösungen und einheitliche Zugangsplattformen: Nicht jeder muss das Rad neu erfinden. Prozesse und Strukturen müssen gut ineinandergreifen. Daher sind für die Digitalisierung übergreifende Standards, skalierbare Lösungen und einheitliche Zugangsplattformen erforderlich.
- Kundenfreundliche Gestaltung: Ein digitales Verwaltungsangebot wird dann akzeptiert und intensiv genutzt, wenn die Lösung intuitiv und nutzerfreundlich ist. Daher müssen die Vorgänge vor allem an den Bedürfnissen der Unternehmen und weniger entlang von (behördlichen) Zuständigkeiten ausgerichtet werden.
- „Once-Only“-Prinzip: Digitale Verfahren und Portale sind nach dem „Once-Only“-Prinzip so zu vernetzen, dass mit Zustimmung der Betroffenen auf bereits anderswo hinterlegte oder beim Staat verfügbare Daten zurückgegriffen werden kann.
- Priorität auf große Wirkung: Es gilt, zunächst solche Verwaltungsprozessen zu digitalisieren, bei denen die Nutzerzahlen sowie der zu erwartende Vorteil für Nutzer und die Verwaltungen am größten sind.
- Akzeptanz durch Sicherheit: Datenschutz und Datensicherheit spielen eine große Rolle bei der Akzeptanz digitaler Angebote. Unternehmerische Daten, insbesondere Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse, müssen unbedingt bei der unmittelbaren Nutzung und im weiteren Vollzug geschützt sein.
Fazit: Richtig umgesetzt ist die Digitalisierung der Verwaltung ein echter Beschleuniger und Möglichmacher. Mit einer konsequenten Digitalisierung schaffen wir die notwendigen Durchbrüche bei der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und erreichen eine Entlastung der Betriebe von Bürokratie. Diese Chancen gilt es zu nutzen.
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