Die duale Berufsausbildung ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor der deutschen Wirtschaft und ein Grund für die geringe Jugendarbeitslosigkeit.
Die enge Verknüpfung von Lernen und Praxis sichert den Unternehmen bedarfsgerecht ausgebildete Fachkräfte, die sie dringend brauchen. Jungen Menschen eröffnet die duale Ausbildung einen erfolgreichen Start in das Berufsleben und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.
Die Vielfalt an Ausbildungsberufen im dualen System ist sehr groß, junge Menschen mit unterschiedlichen Neigungen und Interessen können daher passende Angebote finden. Ausbildung ist auch modern, da die Ausbildungsberufe an neue, z.B. technologische Entwicklungen angepasst oder auch neue Ausbildungsberufe eingeführt werden, wo neue Tätigkeitsbereiche entstehen.
Die Unternehmen in NRW wissen, wie wichtig die eigene Ausbildung für die Fachkräftesicherung ist. Sie bilden daher auf hohem Niveau aus. Jedes Jahr starten über 100.000 junge Menschen mit einer dualen Ausbildung in das Berufsleben. Mehr als die Hälfte der ausbildungsberechtigten Betriebe stellen Lehrstellen bereit, darunter etwa 90 % aller Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten.
In den vergangenen Jahren haben die Betriebe in NRW ihr Ausbildungsangebot deutlich gesteigert. Seit 2012 hat die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze um 14 % zugelegt. Gleichzeitig ist die Zahl der Bewerber in diesem Zeitraum deutlich gesunken (rd. -26 %). 2022 gab es mehr Ausbildungsplätze als Bewerber. Dementsprechend wird es für die Betriebe immer schwieriger, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. 2022 hat die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze mit über 10.000 auf sehr hohem Niveau verfestigt.
Die Auswirkungen der Corona-Krise zeigten sich auch auf dem Ausbildungsmarkt und wirken zum Teil noch nach. Viele Aktivitäten rund um die Berufsorientierung und Ausbildungsvermittlung konnten nicht wie gewohnt stattfinden. Junge Menschen sind zum Teil verunsichert, welche Chancen auf Ausbildung überhaupt bestehen. Besonders besorgniserregend ist der erneute, sehr deutliche Rückgang bei den Ausbildungsbewerbern. Umso wichtiger ist es, junge Menschen auf die Chancen von Ausbildung aufmerksam zu machen. Daher sind vielfach neue, v.a. digitale Formate in der Berufsorientierung und Ausbildungsvermittlung auf den Weg gebracht worden, um die jungen Menschen auch jenseits von Präsenzveranstaltungen zu erreichen. Diese können auch jenseits von Pandemie-Zeiten „analoge“ Berufsorientierungsangebote ergänzen, in der Regel aber nicht ersetzen.