Präsident Kirchhoff: „Das Energiepreisthema brennt unseren Unternehmen unter den Nägeln“
Ohne einen wirksamen Industriestrompreis verlieren die Unternehmen im Land den Anschluss an ihre Wettbewerber in Europa, in den USA und in China. „Für die Unternehmen hier in der Region, aber auch in ganz Nordrhein-Westfalen, sind konkurrenzfähige Energiepreise existenziell“, erklärte der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw), Arndt G. Kirchhoff, am Dienstag anlässlich eines Besuchs von Vizekanzler Robert Habeck und der stellvertretenden NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur in seinem Unternehmen in Attendorn. Die vom Bundeswirtschaftsminister angekündigte Kombination aus einem kurzfristigen Brückenstrompreis und einem langfristig wirkenden Transformationspreis bezeichnete Kirchhoff als „grundsätzlich sinnvoll“. Dennoch bedürfe es konkreter Nachbesserungen. „Es muss sichergestellt werden, dass der energieintensive industrielle Mittelstand zwingend integraler Bestandteil wird“, forderte er. Gleichzeitig müsse schnellstmöglich das Strom-Angebot erhöht werden, damit der Preisdruck nachlasse.
Nach Worten des NRW-Unternehmerpräsidenten geht es jetzt um das Überleben der industriellen Wertschöpfungsketten in Nordrhein-Westfalen. „Aluminium, Stahl, Glas, Kalk, Gießereien, Chemie, Papier, Zement, dazu bedeutende Branchen der Metall- und Elektroindustrie – fallen aus diesen Lieferketten einzelne Glieder den hohen Strompreisen zum Opfer, hat der Industriestandort NRW insgesamt ein massives Problem.“, sagte Kirchhoff. Er forderte die Politik in Bund und Land auf, nun einfache, pragmatische und unbürokratische Lösungen zu finden und mehr Tempo bei der Umsetzung zu machen. Gelinge dies nicht, drohten zeitnah weitere Produktionskürzungen, Auslandsverlagerungen und damit ein schleichender Rückzug der Industrie aus diesem Land. „Das alles hätte unabsehbare Folgen für Wohlstand und Arbeitsplätze“, betonte Kirchhoff. Überdies mahnte er auch mehr Geschwindigkeit bei Planungs- und Genehmigungsverfahren an, damit Unternehmen mehr Vertrauen für die enormen Investitionen in die klimaneutrale Produktion gewönnen. Es helfe nichts, wenn Genehmigungen für Windkraftanlagen priorisiert, die Rohstoffe für deren Fundamente aber mit zusätzlichen Hürden belegt würden. „Alles hängt mit allem zusammen“, sagte Kirchhoff.