Kirchhoff: „Künftige Landesregierung wird daran gemessen, wie sie das Land stärkt und Wohlstand sowie Arbeitsplätze sichert“
Anderthalb Monate vor der Landtagswahl haben die nordrhein-westfälischen Unternehmer einen parteiübergreifenden Grundkonsens der Landespolitik über ein neues Grundempfinden für die Bedeutung von Wirtschaft und Industrie gefordert. Angesichts der mittlerweile massiven wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine gelte heute mehr denn je der unmittelbare Zusammenhang zwischen einer starken Wirtschaft und einem starken Land. Der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw), Arndt G. Kirchhoff, betonte am Dienstag in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen sei existenziell auf wirtschaftlichen Erfolg als Basis für Wohlstand und Arbeitsplätze angewiesen. „Die Landespolitik muss jetzt alles unterlassen, was Wirtschaft und Industrie schwächt, und alles unternehmen, was sie stärkt“, sagte er bei der Vorlage eines im Auftrag seines Verbandes erstellten Gutachtens des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) zur Lage des Wirtschafts- und Industriestandorts NRW vor der Landespressekonferenz.
Nach Worten des NRW-Unternehmerpräsidenten bestätigten die Kölner Wirtschaftsforscher, dass Nordrhein-Westfalen in den vergangenen fünf Jahren im Vergleich zu anderen Bundesländern sichtbar aufgeholt habe. „Die Richtung der Landesregierung hat gestimmt, viele Impulse wurden gesetzt und in der Verkehrspolitik, beim Bürokratieabbau und in der Wirtschafts- und Innovationspolitik wichtige Etappenziele erreicht“, erklärte Kirchhoff. Gleichwohl sei der Handlungsbedarf nach wie vor immens, der Modernisierungsprozess des Landes müsse auch nach der Landtagswahl mit Tempo und Entschlossenheit fortgesetzt werden. Die neue Tesla-Fabrik in Grünheide bezeichnete Kirchhoff in diesem Zusammenhang als „Beispiel, wie es auch in Nordrhein-Westfalen funktionieren kann“. Die Politik habe die Investition unbedingt gewollt und Tesla zugesichert, auftretende Probleme schnell und konstruktiv anzugehen. „Diese Verlässlichkeit ist Voraussetzung für private Investitionen. Mit dieser Gewissheit fangen Unternehmer auch mit vorläufigen Genehmigungen an und sparen extrem Zeit“, so Kirchhoff. Wenn Projekte allerdings schon bei kleinen Hürden verzögert, vertagt oder gar ganz verhindert werden könnten, würden Unternehmer an solchen Standorten nicht investieren und sich anderswo umsehen. „Ich hoffe, dass das Tesla-Beispiel auch bei uns Schule macht - im Großen wie im Kleinen“, betonte er.
22-03-29: Pressemitteilung zum IW-Gutachten zur wirtschaftlichen Lage Nordrhein-Westfalens