Als „wichtiges Etappenziel“ haben die NRW-Unternehmensverbände den Kabinettsbeschluss der Landesregierung zur Ruhr-Konferenz bezeichnet. Der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw), Arndt G. Kirchhoff, sagte am Mittwoch in Düsseldorf, er begrüße die Schwerpunktsetzung auf die Themen Wirtschaft, Bildung, Mobilität, Energie und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Denn Kernherausforderung für das Ruhrgebiet bleibe die Stärkung seiner wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit. Auf dieses Ziel zahlten sämtliche fünf strategischen Handlungsfelder ein. Zudem hätten viele der zahlreichen Einzelprojekte durchaus Potenzial, spürbare Impulse für das Ruhrgebiet zu setzen. Jetzt komme es darauf an, die Projektideen weiter so zu konkretisieren und zu entwickeln, damit der ehrgeizige Anspruch der Ruhr-Konferenz auch in der nun anstehenden Umsetzungsphase erreicht werden könne. „Wir müssen weiter in großen Linien und in Projekten mit Strahlkraft denken“, betonte Kirchhoff.
Der NRW-Unternehmerpräsident bewertete insbesondere die Zielsetzung der Projekte im Handlungsfeld Mobilität als große Chance, das Ruhrgebiet zu einem weltweiten Prototypen für ‚Smart Mobility‘ zu enwickeln. Die Region sei mit ihren engmaschigen Verkehrsnetzen und ihrer hohen Bevölkerungsdichte geradezu prädestiniert, moderne Mobilitätskonzepte zu entwickeln und einzusetzen. „Hiervon würden Wirtschaft und Bevölkerung unmittelbar profitieren“, erklärte Kirchhoff. Vielversprechend seien außerdem die Ansätze in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung. Sie müssten jetzt in einem ehrgeizigen Gesamtkonzept umgesetzt werden, das beste Bildungschancen sowie mehr Gründungs- und Innovationsgeist schafft. Demgegenüber seien die Weichenstellungen in den für die Unternehmen zentralen Bereichen der dringend erforderlichen Ausweisung neuer Industrie- und Gewerbeflächen sowie bei der Senkung der zu hohen Grund- und Gewerbesteuerhebesätze deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. „Hier erwarte ich Nachbesserungen“, so Kirchhoff.
Als „sehr erfreulich“ bezeichnete Kirchhoff, dass sich die ganze Region und so viele gesellschaftliche Gruppen in die Ruhr-Konferenz eingebracht hätten. Auch deshalb sollte im weiteren Prozess noch einmal ernsthaft geprüft werden, inwieweit weitere Vorschläge etwa von Kammern und Kommunen berücksichtigt werden können.