NRW-Unternehmerpräsident Arndt G. Kirchhoff: „Eine hochwertige Bildung ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft in NRW“
Ministerin für Schule und Bildung Dorothee Feller (CDU): „Für die Landesregierung ist klar: Die Akademische und Berufliche Bildung sind gleichwertig“
Eine hohe Qualität entlang der gesamten Bildungskette – dieses Ziel eint Wirtschaft und Politik in NRW. „Die Ergebnisse der aktuellen PISA- und anderer Vergleichsstudien machen deutlich, dass an vielen Stellen Nachholbedarf besteht“, erklärte Arndt G. Kirchhoff, Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw). Anlass war der Besuch der Ministerin für Schule und Bildung NRW, Dorothee Feller, in der Vorstandssitzung des Verbandes am Dienstagabend in Düsseldorf. „Gerade in Zeiten des Fach- und Arbeitskräftemangels können und wollen wir es uns nicht leisten, dass die Talente zu vieler junger Menschen verloren gehen.“ Auch sei hochwertige Bildung entscheidend für soziale Perspektiven und gesellschaftliche Teilhabe. Die Wirtschaft in NRW unterstütze es daher, eine hohe Qualität in den Mittelpunkt der Bildungspolitik zu rücken. Es sei ausdrücklich richtig, den Schwerpunkt auf das Erlernen von Basiskompetenzen zu legen: Gute Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen seien die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schullaufbahn, eine Ausbildung oder ein Studium und damit einen gelungenen Start ins Berufsleben.
Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller erläuterte: „PISA hat uns in ganz Deutschland gezeigt, dass wir die Basiskompetenzen aller Schülerinnen und Schüler wirksam und nachhaltig stärken müssen. In Nordrhein-Westfalen haben wir damit bereits vor PISA begonnen. In den Grundschulen setzen wir bereits ein umfassendes Konzept zur Stärkung der Lesekompetenz um, für das die Kurzformel 3x20 Minuten nur die Überschrift ist. Wir unterstützen unsere Schulen mit praxisorientierten und wissenschaftlich erprobten Angeboten für den Unterricht – übrigens auch schon in Mathematik. Wir gehen die Herausforderungen jetzt an, um die Talente der jungen Menschen optimal zu fördern.“
„Eine enge Kooperation von Schulen mit der Wirtschaft bietet viele Chancen, um die jungen Menschen auf ihren weiteren Lebens- und Berufsweg vorzubereiten“, sagte Arndt G. Kirchhoff. Er betonte das vielfältige Engagement der Wirtschaft für Bildung: „Klar ist, dass Schulen Berufsorientierung nicht ohne die Partner aus der Wirtschaft leisten können. Durch unser Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT erhalten Schüler wie auch Lehrkräfte wichtige Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt. Ein weiterer Fokus der NRW-Wirtschaft liegt auf der MINT-Bildung. Die drängenden Themen unserer Zeit wie die Energiewende oder die Digitalisierung sind ohne Fachkräfte aus den Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik nicht zu lösen. Daher fördert unser Exzellenznetzwerk MINT SCHULE NRW Schulen mit einem besonders starken MINT-Angebot. Wir freuen uns, dass Ministerin Feller Schirmherrin dieses Netzwerks ist.“
Kirchhoff verwies zudem auf die große Bedeutung der beruflichen Bildung für die Wirtschaft. „Unsere Betriebe haben in den vergangenen Jahren ihr Ausbildungsangebot erhöht, obwohl die Zahl der Bewerber deutlich gesunken ist.“ Angesichts einer zunehmenden Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze müsse es gelingen, mehr junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern und bei Schwierigkeiten im Übergang Schule/Beruf zu unterstützen. „Daran arbeiten wir auch gemeinsam mit dem Schulministerium im Ausbildungskonsens NRW“, so Kirchhoff. Unternehmen seien bei der Ausbildung auch auf gut aufgestellte Berufsschulen anwiesen. Er appellierte daher an die Bildungspolitik, Berufsschulen den gleichen Stellenwert wie allgemein bildenden Schulen einzuräumen.
Ministerin Feller begrüßte das Engagement der Unternehmen: „Ein wichtiges Ziel der Landesregierung ist es, die Berufliche Bildung weiter zu stärken. Die duale Ausbildung bietet jungen Menschen vielfältige Möglichkeiten für die persönliche und berufliche Entwicklung. Mit Blick auf den Fachkräftemangel müssen wir uns vor allem auch um den Übergangssektor an den Berufskollegs kümmern. Durch eine stärkere Verzahnung von Theorie und Praxis wollen wir dafür sorgen, dass Jugendliche schneller einen Ausbildungsplatz finden. Die neuen Übergangslotsen sollen die Jugendlichen dabei unterstützen und begleiten.“ Abschließend betonte Ministerin Feller: „Für die Landesregierung ist klar: Die Akademische und Berufliche Bildung sind gleichwertig.“