Nur mit einer starken Wirtschaft wird Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren seine Herausforderungen bewältigen können. Das ist die Kernbotschaft eines gemeinsamen Papiers, in dem die drei Spitzenorganisationen unternehmer nrw, IHK NRW und HANDWERK.NRW ihre Erwartungen an die künftige Landesregierung darlegen und das heute in der Landespressekonferenz vorgestellt wurde.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der demografische Wandel, die Transformation hin zu mehr Klimaschutz und die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine machen aus Sicht der drei Spitzenverbände deutlich, dass Freiheit, Sicherheit und Wohlstand nicht selbstverständlich sind. Und auch wenn sich Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren positiv entwickelt hat, muss noch weiter viel getan werden für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes. Die nordrhein-westfälische Wirtschaft setzt dafür auf mehr Mut, Tempo, Talente und Verantwortung.
Dr. Margarethe Haase, die Vizepräsidentin von unternehmer nrw, erklärte, dass sich die wirtschaftliche Grundstimmung in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen fünf Jahren deutlich verbessert habe. „Jetzt geht es darum, den Weg der Modernisierung und Erneuerung fortzusetzen. Dafür braucht es politischen Mut – Mut, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Investitionen am Standort NRW ermöglichen. Politik muss noch stärker auf die kreativen Kräfte des Wettbewerbs setzen. Unser Land braucht Offenheit für Innovationen, Wertschätzung für Unternehmertum und eine Kultur des Ermöglichens und Entlastens etwa durch Bürokratieabbau. Nur dann fühlen sich große Industrieunternehmen, bodenständiger Mittelstand und quirlige Start-ups in Nordrhein-Westfalen wohl – und können für Wohlstand, Arbeitsplätze und soziale Sicherheit sorgen.“
Der Präsident von IHK NRW, Ralf Stoffels, unterstrich, wie wichtig die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, die Modernisierung der Infrastruktur und die konsequente Digitalisierung der Verwaltung für mehr wirtschaftliche Dynamik sind: „Um den Wandel in Nordrhein-Westfalen erfolgreich zu gestalten, reicht es nicht, an den bestehenden Strukturen und Verfahren festzuhalten. Wir müssen uns wieder die Fähigkeit erarbeiten, schnell und flexibel auf die bevorstehenden Herausforderungen reagieren zu können.“ Stoffels betonte auch den hohen Fachkräftebedarf der Wirtschaft: „Wir werden den absehbaren Umbruch nur erfolgreich bewältigen, wenn die Qualifikationen damit Schritt halten. Wir brauchen dringend Fachkräfte und Unternehmernachwuchs. Daher sollte Nordrhein-Westfalen jedem Talent die bestmöglichen Entfaltungschancen bieten.“
Der Präsident von HANDWERK.NRW, Andreas Ehlert, betonte, dass das Land mehr denn je vor der Aufgabe steht, die langfristigen Folgen von Politik im Blick zu haben: „Wir müssen ökologische Nachhaltigkeit mit wirtschaftlicher Vernunft und finanzpolitischer Tragfähigkeit verbinden. Wettbewerb und Technologieoffenheit sind der Schlüssel dazu, dass wir nachhaltige Erfolge in der Transformation erzielen – zum Beispiel für mehr Energie- und Ressourceneffizienz oder bei der Erschließung von Zukunftstechnologien. Wir haben Verantwortung für unsere Zukunft, und dazu gehört aktuell ganz besonders, dass wir die Versorgungssicherheit für Energie und Rohstoffe gewährleisten, einseitige Abhängigkeiten reduzieren und die öffentliche Verschuldung im Zaum halten.“
Zum gemeinsamen Papier: "NRW stark machen für die Zukunft!"