Als „klare Aufforderung zu besonderen Anstrengungen“ haben die NRW-Unternehmensverbände das um einen halben Prozentpunkt schwächere Wirtschaftswachstum Nordrhein-Westfalens im Vergleich zum Bundesdurchschnitt im Jahr 2017 bewertet. Zwar sei das NRW-Plus von 1,7 Prozent für sich genommen erfreulich und Ausdruck einer insgesamt robusten Konjunktur in Deutschland. Allerdings bleibe es bei der Erkenntnis, dass Nordrhein-Westfalen im Aufschwung gemessen am Bundesdurchschnitt (2,2 Prozent) in der Regel langsamer wachse und der Abstand zu Standorten wie Bayern, Baden-Württemberg und Hessen größer werde. „Wenn man aufholen will, muss man sich mehr anstrengen als andere, sonst gelingt das nicht“, betonte der Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw), Dr. Luitwin Mallmann, am Mittwoch in Düsseldorf. Diese Erkenntnis müsse sich in Nordrhein-Westfalen noch stärker durchsetzen.
Dr. Mallmann ermunterte die Landesregierung, die im NRW-Koalitionsvertrag vereinbarten richtigen Schritte zur Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen an Rhein und Ruhr zügig und konsequent umzusetzen. Es sei völlig klar, dass etwa die Auswirkungen der Entfesselungspakete erst mittelfristig mehr private Investitionsdynamik entfachen könnten. Umso wichtiger sei es aber, die ehrgeizige Ausrichtung des Koalitionsvertrages mit hohem Tempo anzugehen. „Das Jahr 2018 muss mit einem energischen Zwischenspurt ein Ausrufezeichen im Wettbewerb um Investitionen und Arbeitsplätze setzen“, forderte der Hauptgeschäftsführer. Mit Blick auf die vergleichsweise schwache Dynamik im Produzierenden Gewerbe (NRW: +1,4 Prozent, Bund: +2,6 Prozent) erklärte Mallmann, die Umsetzung des für alle Ressorts verbindlichen industriepolitischen Leitbildes müsse jetzt absolute wirtschaftspolitische Priorität haben. Nordrhein-Westfalen habe keine Zeit mehr zu verlieren.