„Die Aussichten auf ein Mini-Wachstum von 0,3 Prozent in NRW sind extrem ernüchternd und unterstreichen einmal mehr, dass die Wirtschaftslage hierzulande hochgradig angespannt bleibt. Die Wirtschaftszahlen zeigen vor allem die große Betroffenheit der Industrie in Nordrhein-Westfalen, die die Energiepreiskrise im besonderem Maße trifft. Produktionsrückgänge und steigende Kosten entlang der industriellen Wertschöpfungsketten schlagen sich inzwischen auch in den Arbeitsmarktzahlen nieder, die einen deutlichen Rückgang der Industriebeschäftigung ausweisen.
Immer klarer wird, dass Deutschland angesichts der ernsten Lage mehr denn je einen echten wirtschaftspolitischen Kurswechsel braucht. Die Politik muss jetzt auf allen Ebenen die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen. Schlüsselfaktor sind vor allem niedrigere Energiepreise, gleichzeitig brauchen wir schleunigst den Abbau von lähmender Bürokratie, eine Senkung der Steuer- und Abgabenlast und ganz generell ein Belastungsmoratorium für die Wirtschaft. Hier muss eine neue Bundesregierung zügig ansetzen, um die Anreize für dringend erforderliche Investitionen zu erhöhen. Aber auch die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen bleibt gefordert. Zwar stimmt grundsätzlich der wirtschaftspolitische Kompass, aber den zahlreichen Ankündigungen etwa beim Bürokratieabbau muss jetzt auch mehr konsequentes Handeln folgen."