Als „starkes Signal für ein gutes Ausbildungsjahr“ werten die NRW-Unternehmensverbände die heute veröffentlichten Zahlen zum NRW-Ausbildungsmarkt. Zwar seien die Werte aus dem März zunächst nur ein erstes Stimmungsbild und der Markt in den nächsten Monaten noch stark in Bewegung, „die Tendenz stimmt uns jedoch zuversichtlich“, betonte der Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw), Dr. Luitwin Mallmann, am Donnerstag in Düsseldorf. Es sei erfreulich, dass die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze aktuell ein deutliches Plus von 4,6 Prozent aufweise. Wenn dieser Trend in den nächsten Monaten anhielte, wäre es der vierte Zuwachs innerhalb von fünf Jahren. „Die Zahlen beweisen den hohen Stellenwert der Ausbildung und der Auszubildenden für die Unternehmen zwischen Rhein und Weser“, erklärte Mallmann.
Anlass zur Sorge bereite jedoch, dass die Bewerberzahl aktuell um rund drei Prozent zurückgegangen sei. „Dies dürfte die Besetzungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt weiter verschärfen“, meinte Mallmann. Im Jahr 2017 war die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze auf den höchsten Stand seit 20 Jahren gestiegen. „Dadurch besteht die Gefahr, dass Betriebe zwar ausbilden wollen, es aber mangels Bewerber nicht können und deshalb mittelfristig weniger Plätze anbieten oder sich ganz aus der Ausbildung zurückziehen“, erläuterte Mallmann. Beide Seiten müssten Flexibilität zeigen. So sollten Bewerber auch „rechts und links des vermeintlichen Traumberufs und jenseits ihres Wohnort nach Ausbildungsstellen suchen.“ Den Unternehmen empfahl Mallmann, bei ihrer Auswahl nicht nur die Schulnoten, sondern auch die Motivation und praktische Eignung eines Kandidaten in die Beurteilung einzubeziehen.