Westdeutscher Handwerkskammertag (WHKT), IHK NRW und die Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw) haben sich in einem am Dienstag in Düsseldorf vorgelegten gemeinsamen Eckpunktepapier zu einem vereinten und starken Europa bekannt und wollen die politischen Entscheidungen in der nächsten Legislaturperiode intensiv begleiten. Sie knüpfen damit an ihr Engagement zur Europawahl an. Ziel ist es, für eine proeuropäische Grundhaltung im Sinne des Wirtschaftsstandorts NRW zu werben.
"Die EU muss noch stärker die Belange der vielen kleinen und mittleren Unternehmen in den Blick nehmen. Sie stellen das Rückgrat der Wirtschaft in der EU da. Bürokratische Lasten müssen zurückgeführt werden. Am besten ist, neue Bürokratie schon frühzeitig zu verhindern. Hierfür müssen die Partner in Politik und Wirtschaft in NRW eng kooperieren.“, sagt Hans Hund, Präsident des WHKT. Die europäische Idee sei eine Erfolgsgeschichte und die Europäischen Union eine unverzichtbare Errungenschaft, von der sowohl Bürger als auch Unternehmen gleichzeitig profitieren. Es gäbe aber auch Raum für Verbesserungen.
Bei der Europawahl haben die Bürgerinnen und Bürger ein eindeutiges Signal für ein vereintes Europa, für Frieden, für Freiheit, für Rechtsstaatlichkeit und für die soziale Marktwirtschaft gesetzt. Dieses Bekenntnis ist verknüpft mit hohen Erwartungen: In den kommenden fünf Jahren muss die Union zeigen, dass es ihr gelingt, mit transparenten Entscheidungsprozessen und erkennbaren Verantwortlichkeiten der Institutionen gemeinsam Lösungsansätze für große Herausforderungen zu entwickeln und damit einen sichtbaren Mehrwert für die Menschen zu schaffen.
„Europa ist mehr als ein Wirtschaftsfaktor: Seit der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft im Jahr 1957 ringen die beteiligten Staaten manchmal um schwierige Kompromisse. Auch das beschert Europa die bislang längste Friedensperiode seiner Geschichte. Das sichert politische Stabilität für unternehmerisches Handeln.“, so Thomas Meyer, Präsident von IHK NRW.
Die Eckpunkte aus Sicht der NRW-Wirtschaft sollen einen Anstoß geben, die Debatte über die Europapolitik in Nordrhein-Westfalen zu verstetigen. Denn viele der Brüsseler Initiativen und Gesetzesvorlagen berühren die Interessen von Nordrhein-Westfalen und seiner Unternehmen in besonderer Weise. Für den von Handel, Handwerk und industriellem Mittelstand geprägten Wirtschaftsstandort NRW sind die zentralen Themen auf der europäischen Agenda wie der Klimaschutz und der Energiebinnenmarkt, der digitale Binnenmarkt, die transeuropäischen Verkehrsnetze, sowie die Fachkräftesicherung oder die Besteuerung des grenzüberschreitenden Geschäftsverkehrs von großer Bedeutung.
„Nur, wenn wir Europäer geschlossen handeln und auftreten, werden wir auch in Zukunft in der Welt Gewicht und Einfluss haben und unsere Wettbewerbsfähigkeit etwa gegenüber den USA und China behalten.“, sagt Arndt G. Kirchhoff, Präsident von unternehmer nrw. Europa dürfe sich nicht im Klein-Klein und Überregulierung verlieren und aufreiben.
Das Eckpunktepapier steht zum Download bereit:
IMPULSEU - Gemeinames Eckpunktepapier von WHKT, IHK NRW und unternehmer nrw