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aus NRW

unternehmer nrw legt Zehn-Punkte-Papier zur Ruhrgebietskonferenz der Landesregierung vor

Präsident Kirchhoff: „Ruhrgebiet braucht neuen Gemeinschaftsgeist statt altes Kirchturmdenken“

Als „Riesenchance für Nordrhein-Westfalen“ haben die NRW-Unternehmensverbände die von der Landesregierung angekündigte Ruhrgebietskonferenz bezeichnet. In einem Zehn-Punkte-Papier unter der Überschrift „Das Feuer neu entfachen!“, das die Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw) vorgelegt hat, heißt es, die Konferenz habe das Potenzial, den größten Ballungsraum Deutschlands mit großen Anstrengungen und mutigen Visionen zu einer der modernsten Regionen Europas zu entwickeln. „Das muss auch der gemeinsame Anspruch aller Beteiligten sein“, betonte der Präsident von unternehmer nrw, Arndt G. Kirchhoff, am Dienstag in Düsseldorf. Das Ziel sei allerdings nicht mit einer Philosophie erreichbar, nach der möglichst viele Einzelinteressen mit möglichst vielen Einzelmaßnahmen bedient würden. Er begrüße, so Kirchhoff, dass die Landesregierung die Ruhrgebietskonferenz als strukturierten, mehrstufigen und vor allem nachhaltigen Prozess organisieren wolle. Daran werde sich die NRW-Wirtschaft gern intensiv beteiligen. „Am Ende der Konferenz müssen konkrete Ergebnisse und Projekte stehen, die das Zeug haben, das Ruhrgebiet sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich entscheidend voranzubringen“, sagte Kirchhoff. Nordrhein-Westfalen könne als Land nur dann stark sein, wenn das Ruhrgebiet nicht den Anschluss verliere.

Der NRW-Unternehmerpräsident forderte eine „Abkehr vom Klein-Klein und stattdessen ein Denken in großen Linien“. Die Digitalisierung etwa biete eine echte Chance für eine große „Smart City“, in der Smart Mobility, Smart Living und Smart Working intelligent miteinander vernetzt werden müssten. Mit Blick auf die enormen Potenziale der Hochschullandschaft im Ruhrgebiet forderte Kirchhoff, sie zu einer starken Marke mit internationalem Ruf zu entwickeln. „Warum soll hier nicht das neue Harvard oder Stanford Europas entstehen?“, so der NRW-Unternehmerpräsident. Er warb für zentrale Projekte mit internationaler Strahlkraft. Dies gelte etwa auch für industrielle Großansiedlungen in Zukunftsbranchen oder für Überlegungen einer Olympia-Bewerbung des Ruhrgebiets. Dies alles ließe sich nur realisieren, wenn in Chancen und Potenzialen und nicht in Risiken und Rivalitäten gedacht werde. Stadtgrenzen dürften – wie immer noch im Öffentlichen Personenverkehr – künftig keine Rolle mehr spielen. „Das Ruhrgebiet braucht neuen Gemeinschaftsgeist statt altes Kirchturmdenken“, erklärte Kirchhoff.