Als „große Chance für alle jungen Menschen“, die einen Ausbildungsplatz suchen, haben die NRW-Unternehmensverbände die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen bezeichnet. „Die Bereitschaft der Unternehmen, in Ausbildung zu investieren, ist weiterhin sehr hoch. Wir ermutigen daher alle jungen Menschen, ihre sehr guten Perspektiven in den vielfältigen Ausbildungsberufen zu nutzen“, betonte der Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw), Johannes Pöttering, am Freitag in Düsseldorf. Nachdem die Zahl der Ausbildungsplätze im vergangenen Jahr bereits wieder das hohe Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht hatte, sei es „ein starkes Signal der Unternehmen, dass dieses Level ungeachtet eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds wohl annähernd gehalten werden kann“, sagte Pöttering. Allerdings seien die Bewerberzahlen mit einem Minus von vier Prozent erneut rückläufig. „Diese Entwicklung wird die Besetzung freier Ausbildungsplätze in den Unternehmen weiter verschärfen.“
Gegenwärtig übersteigt nach Worten Pötterings die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätze (89.710) die Zahl der Bewerber (75.770) deutlich. Umso wichtiger sei es, die Anstrengungen bei der Berufsorientierung noch weiter zu erhöhen. Gerade hier hätten Schulen und Betriebe während der Corona-Pandemie kürzertreten müssen. Das habe dazu geführt, dass zuletzt vielen Jugendlichen die vielfältigen Möglichkeiten einer dualen Ausbildung nicht bewusst geworden seien. Schnupperpraktika in den Betrieben und Veranstaltungen zur Berufsbildung könnten bei der Berufsorientierung helfen und zugleich Unternehmen mit möglichen Kandidaten zusammenbringen. „Viele Unternehmen treibt die Sorge um, mangels Bewerber nicht ausbilden zu können“, so Pöttering. In der Folge fehlten künftig Fachkräfte, die nicht nur unsere Unternehmen, sondern wir auch als Gesellschaft dringend benötigten. Es sei daher richtig, dass die von der Landesregierung geplante Fachkräfteoffensive NRW einen Schwerpunkt bei der Stärkung der beruflichen Bildung lege. Sie könne einen weiteren wichtigen Beitrag leisten, um dem Mangel an Fachkräften wirksam zu begegnen.