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aus NRW

Indus­trie­standort NRW abhängig von heimi­scher Rohstoff­ge­win­nung

Verband der Bau- und Rohstoff­in­dus­trie (vero) warnt gemeinsam mit IG BAU und unternehmer nrw vor geplanter Rohstoffabgabe auf Kies und Sand.

Ab dem 01.01.2024 soll sie umgesetzt werden- die „Rohstoffabgabe“. Unter dem Titel „Zukunfts­ver­trag für Nordrhein-Westfalen“ beschlossen CDU und Bündnis90/Die Grünen im gemeinsamen Koali­ti­ons­ver­trag eine Rohstoffabgabe auf Kiese und Sande.

NRW Sonderweg

NRW steht mit diesen Plänen bundesweit alleine da. Im Bund sprechen sich das Umwelt­mi­nis­te­rium sowie das Bauministerium gegen eine Rohstoffabgabe aus. Klara Geywitz, Bundes­mi­nis­terin für Wohnen, Stadt­ent­wick­lung und Bauwesen: „Den Vorschlag einer Primär­bau­stoff­steuer teilt das Bauministerium explizit nicht. Wir sehen nicht, dass angesichts der jetzigen Entwicklung bei den Baukosten das notwendig ist, noch zusätzliche Belastungen von staatlicher Seite zu schaffen".

IG BAU und unter­nehmer nrw ebenfalls gegen geplante Rohstoff­ab­gabe

Die Einführung einer Rohstoffabgabe wäre voraus­sicht­lich verfas­sungs­widrig. Dies bestätigt ein Rechts­gut­achten von Prof. Kyrill-A. Schwarz, Universität Würzburg, welches vero eingeholt hat. Christian Strunk, vero Präsident, führt aus: „Eine Sonderabgabe soll wohl der Finanzierung allgemeiner Zwecke im Landeshaushalt dienen. Ohne gruppennützige Verwendung bleibt diese Sonderabgabe jedoch verfas­sungs­widrig.“

Holger Vermeer, IG-BAU Bundesvorstand, erläutert: „Steigen die Preise im nationalen Vergleich deutlich an, steht die Bau- und Rohstoff­in­dus­trie in Nordrhein-Westfalen vor der Deindus­tria­li­sie­rung. Die IG BAU warnt vor dramatischen Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt und für dessen Beschäftigten“.

Auch unternehmer nrw stellt sich gegen die Einführung einer Rohstoffabgabe: „Unser Ziel ist es, die Leis­tungs­fä­hig­keit des Wirt­schafts­stand­orts NRW im nationalen und inter­na­tio­nalen Wettbewerb zu sichern und auszubauen. Hierfür braucht es eine Stand­ort­po­litik, die attraktive und verlässliche Rahmen­be­din­gungen setzt. Die einseitige Belastung heimischer Unternehmen durch die geplante Rohstoffabgabe steht hierzu im Widerspruch und hätte deutliche Folgen, weit über die mittel­stän­disch geprägte heimische Rohstoff­in­dus­trie hinaus. Kiese und Sande stehen am Beginn vieler Wert­schöp­fungs­ketten, gerade auch in den ener­gie­in­ten­siven Industrien und im verarbeitenden Gewerbe. Eine leis­tungs­fä­hige heimische Rohstoff­in­dus­trie ist damit für unseren Standort insgesamt unverzichtbar“, so Alexander Felsch, Geschäfts­führer Wirtschafts- und Umweltpolitik unternehmer NRW.

Drohende Belastung für Indus­trie­standort NRW

Die geplante Rohstoffabgabe wäre eine schwere Belastung für den Indus­trie­standort NRW. Mineralische Rohstoffe bilden die Voraussetzung für die wirt­schaft­liche Entwicklung, wenn es um den Erhalt sowie die Sanierung von Verkehrswegen oder Brücken geht, aber auch bei der Schaffung neuen Wohnraums sowie der Energiewende.

Dieser NRW-Sonderweg bedroht die Versor­gungs­si­cher­heit des Landes sowie die der Bevölkerung massiv. vero, IG BAU und unternehmer nrw positionieren sich gegen das Vorhaben der geplanten Rohstoffabgabe. Zweifelhafte Sonderabgaben schaden dem Indus­trie­standort NRW ökonomisch, ökologisch sowie sozial und mit sofortiger Wirkung.

 

Gemeinsame Erklärung der Verbände zur geplanten NRW-Rohstoffabgabe auf Kies und Sand